Bricks und Voxels

Sonntag, 8. November 2015 , , 2 Kommentare

Abbildung 1: Yellow Man; Quelle: http://www.theartofthebrick.ch/ 

Ende Oktober war ich zwei Tage in Zürich. Das war eine ideale Gelegenheit, um endlich Nathan Sawayas Ausstellung zu besuchen. Das, was ich im Vorfeld darüber gelesen und gehört hatte, bewahrheitete sich völlig: Diese Ausstellung fasziniert nicht nur Menschen, welche sich speziell für Kunst interessieren, sondern auch solche, die eher zurückhaltend reagieren, wenn an einem verregneten Sonntag der Besuch im Kunstmuseum vorgeschlagen wird...

Auch einige Tage später lies mich das Thema nicht mehr los. Also suchte ich nach Wegen, wie sich Legoskulpturen generieren und 3D-drucken lassen. Eines der ersten Suchresultate versprach viel, hielt aber für meine Anwendung wenig. Einfache Objekte konnte ich mit dem online Tool Voxelizer umwandeln, den 3D-Scan schaffte es aber nicht.

Abbildung 2: Lego-Büste in Brickr

Schon deutlich besser schien es mit Brickr zu klappen: Das Konvertieren eines 3D-Scans in eine Lego-Skulptur inklusive Bauanleitung funktionierte nach wenigen Anläufen.

Abbildung 3: Mit Brickr generierter Bauplan

1x1: 196 bricks | 1x2: 223 bricks | 1x3: 234 bricks | 1x4: 459 bricks | 1x6: 103 bricks | 1x8: 44 bricks | 2x2: 32 bricks | 2x3: 141 bricks | 2x4: 260 bricks | 2x6: 22 bricks | 2x8: 9 bricks | Number of bricks: 1723 | Height: 33 levels (31.68cm)
Jetzt fehlten nur noch genügend Legosteine zu meinem Glück. Dies gestaltete sich bei der benötigten Anzahl aber als unrealistisch. Schade!

Als Minimalziel wollte ich die Skultur 3D-drucken. Eine Exportfunktion im obj-Format bot Brickr zwar an; gut druckbar sollte aber dieses Modell nicht werden: Anstatt einer Hülle im Voxel-Stil, erhielt ich das komplette Set mit 1723 Elementen.

Abbildung 4: Schlecht druckbares Modell

Dieser Umstand bedeutete, dass ich die Einzelteile irgendwie in eine besser druckbare Hülle umwandeln oder einen anderen Weg finden musste.

Via G+ Community zeigte sich bald, dass dieses Problem nicht einfach, aber trotzdem lösbar war (Danke +Whosa whatsis+Chris Burger+Stephen Kongsle und +Ben Koch). Ganz glücklich wurde ich mit der vorgefertigten Lösung aber nicht. Darum suchte ich via SketchUp Plugins nach einem alternativen Weg.

Abbildung 5: 3D-Scan links und Voxel-Repräsentation rechts in SketchUp

Mit dem Plugin Voxelize gelang die Konvertierung sofort. Einzig die Komplexität des 3D-Scan reduzierte ich vorgängig mit MeshLab (Filter/Remeshing, Simplification and Reconstruction/Quadric Edge Collapse Decimation), damit SketchUp beim Import nicht auf Grund lief. Das Plugin Solid Inspector² bereinigte das generierte Voxel-Modell, so dass es anschliessend gedruckt werden konnte.

Abbildung 6: Lego-Version links und Voxel rechts

Fazit:
Die Büsten im Brick-, bzw. Voxel-Stil sind faszinierend. Was nun noch fehlt, ist der Nachbau mit Lego-Steinen.

Siehe auch Bilder im G+ Album und die von +Chris Burger generierten Modelle auf YouMagine

2 Kommentare:

  1. Arthur Sigg (sigg_a@swissonline.ch)19. Januar 2018 um 23:38

    Hallo Leidensgenosse :-)

    Bin schon lange auf der Suche nach einem Converter von sehr grossen Meshs to LDR. LSculpt hat den Dienst nur teilweise erfüllt: Erstens ist die Verarbeitungsgrösse limitiert und zweitens "generiert" das Tool Löcher in der Oberfläche (not watertight) und eben auch "komplette Füllung", kein Skin. Die Artefakte habe ich dann in MLCad mühsam (MLCad ist kein 3D-CAD) geflickt. Die Erzeugung der Skin hingegen ist in MLCad relativ einfach: Erst alle Bricks in einer Farbe einfärben, dann die sichtbaren Steine in einer anderen Farbe und zuletzt alle in der "inneren" Farbe entfernen. Das ganze Modell horizontal in Schichten geschnitten (wieder etwas mühsam) ergibt die gewünschten Konturen für die Platzierung der Legosteine.

    Gruss Arthur

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  2. Hallo Arthur

    Vielen Dank für deine Ergänzung. :)

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